Das Berichtsjahr war geprägt durch den aktuellen Lehrpersonenmangel. Um sowohl Personen ohne Lehrdiplom wie auch das Schulfeld bestmöglich zu unterstützen, entwickelte das Prorektorat Ausbildung Angebote wie Kompaktwochen sowie ein neues Aufnahmeverfahren zum Studium. Ausserdem im Zentrum stand die Frage nach dem Lehren und Lernen in der Zukunft. Der Fokus lag hier auf neuen Technologien, vertieften Kooperationen mit dem Schulfeld sowie auf zusätzlichen Angeboten, die mehr Flexibilität im Studium ermöglichen.
81 %
der befragten Studienabgängerinnen und -abgänger der PH Zürich haben nach Abschluss ihres Studiums eine Anstellung im Schulfeld.
83 %
der erwerbstätigen Studienabgängerinnen und -abgänger arbeiten als Klassenlehrpersonen.
Neue Technologien nutzen
Virtuelle Realitäten (VR) eröffnen neue Möglichkeiten in der berufspraktischen Ausbildung. Durch das Aufsetzen einer sogenannten VR-Brille befinden sich Studierende inmitten eines 360°-Videos eines aufgezeichneten Unterrichts und erleben das Geschehen so aus der Ich-Perspektive. Dadurch wird die Unterrichtspraxis bis zu einem gewissen Grad erfahrbar. Die Studierenden wählen die Perspektive frei, wodurch sich Reflexionsprozesse individuell gestalten lassen. Die PH Zürich hat im Berichtsjahr eine spezifische Lerneinheit für die Ausbildung von Berufsfachschulstudierenden entwickelt. Weitere Anwendungsgebiete werden derzeit geprüft.
Lehrpersonenmangel entschärfen
Personen ohne Lehrdiplom, die infolge des Lehrpersonenmangels im Schuljahr 2022/23 zu mindestens 40 % an der Zürcher Volksschule unterrichten, mindestens 30 Jahre alt sind und über keine direkte Zulassung verfügen, steht je nach Vorbildung der Zugang zu einem Studium an der PH Zürich offen. Dazu hat die PH Zürich im Berichtsjahr ein Sur-dossier-Aufnahmeverfahren entwickelt. Es erweitert den bereits vorhandenen Weg via Aufnahmeprüfung. In dem Aufnahmeverfahren sur dossier wird die Studierfähigkeit der Personen ohne Lehrdiplom geprüft. Die Voraussetzungen für das Aufnahmeverfahren sind von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) definiert. Ein erfolgreich abgeschlossenes Aufnahmeverfahren berechtigt zum Studium an der PH Zürich. Alle Abschlüsse führen zu einem schweizweit anerkannten Lehrdiplom.
Kompetenzen entwickeln
Die PH Zürich entwickelt die berufspraktische Ausbildung weiter. Dazu wurde im Berichtsjahr gemeinsam mit dem Schulfeld das Projekt «Kooperationsschulen 2.0» gestartet. Das neue Modell verstärkt die Zusammenarbeit zwischen der PH Zürich und den Schulen im Rahmen der berufspraktischen Ausbildung. Die Kernstücke des Modells sind konstante Beziehungen zwischen Studierenden und der Schule, der Einbezug der Organisation Schule als Ganzes sowie die Vertiefung der Vernetzung. In den neuen Kooperationsschulen wird insbesondere die Rolle der Schulleitungen gestärkt. Für sie ist die Mitwirkung der Schule in der berufspraktischen Ausbildung gerade in Zeiten des Lehrkräftemangels von besonderer Bedeutung. So erhalten sie die Möglichkeit, besonders geeigneten Studierenden das Interesse an einer Zusammenarbeit nach dem Studium zu signalisieren. Studierende verweilen künftig jeweils während zweier Jahre ihrer Ausbildung an einer Kooperationsschule. Dies vor dem Hintergrund, dass die Studierenden aufgrund der zunehmenden Komplexität der Schulen über eine längere Zeit in der gleichen Schuleinheit tätig sind und so neben der Unterrichtspraxis weitere schulrelevante Elemente kennenlernen – sie sich also beispielsweise mit dem Leitbild der Schule auseinandersetzen können oder an einem Elternabend teilnehmen. Es hat sich im Berichtsjahr gezeigt, dass das Modell bei den Schulen auf grosses Interesse stösst.
Auswahl
Teilzeitstudium
In Teilzeit zu studieren, und damit Studium, Familien- und bezahlte Arbeit parallel zu organisieren, entspricht einem grossen Bedürfnis. Neu bietet die PH Zürich daher auch den Studiengang «Kindergarten- und Unterstufe» in einer Teilzeitvariante an.
Fälschungssicher
Seit Sommer 2022 stellt die PH Zürich Diplomunterlagen digital aus – Switch-zertifiziert und fälschungssicher. Die PH Zürich gehört damit zu den ersten Hochschulen der Schweiz mit zertifizierten digitalen Diplomen.
«Als Lehrperson bin ich Wissensvermittlerin und Bezugsperson für Schülerinnen und Schüler. Ich helfe ihnen, sich Wissen anzueignen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und den Start in die Berufswelt zu vereinfachen.»
Auswahl
Bildung und Digitalität
Die Digitalisierung verändert die Hochschullehre. Mitarbeitende der PH Zürich diskutierten über Themen wie digitales Lernen, digitale und hybride Settings, E-Feedback und -Leistungsüberprüfungen oder ethische Fragen.
Englischunterricht
Ausgehend von einem fachlichen Input durch Engelbert Thaler von der Universität Augsburg wurde diskutiert, wie Filme im Englischunterricht fachdidaktisch erfolgreich eingesetzt werden können.
Übergang von der Schule ins Studium
Unter dem Motto «Dialog an der Schnittstelle» wurden an diesem Tag aktuelle gemeinsame Themen von Hochschulen und Mittelschulen diskutiert. Workshops setzten Impulse und zeigten unterschiedliche Perspektiven auf.
Bedarfsgerecht
Qualifizierend
Zukunftsweisend
Auswahl
hep Verlag
LMVZ Lehrmittelverlag Zürich
Kopaed Verlag
hep Verlag