Vorwort
Regierungsrätin

Silvia Steiner –
Zu dritt gemeinsam in die Zukunft

Die Dachorganisation Zürcher Fachhochschulen (ZFH) hat ausgedient. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) können in Zukunft eigenständiger und stärker agieren und auftreten. Denn sie sind längst erwachsen geworden und gehen ihren eigenen Weg. Die Reifeprüfung haben die Zürcher Fachhochschulen mit der erfolgreichen institutionellen Akkreditierung bestanden.

Die neue Eigenständigkeit bedeutet aber nicht, dass jetzt alle Fachhochschulen zu Einzelkämpferinnen werden. Im Gegenteil: Es geht zu dritt gemeinsam in die Zukunft. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Zürcher Fachhochschulen soll weiter ausgebaut werden.

Das ist wichtig, weil der Kanton Zürich seine Stellung als hervorragender Forschungs- und Innovationsplatz nicht verlieren will. Er belegte nämlich im European Innovation Scoreboard 2022 den ausgezeichneten fünften Platz. Das Ranking vergleicht die Innovationsleistung aller EU-Mitgliedstaaten und ausgewählter Drittländer. Zürich trägt wesentlich dazu bei, dass die Schweiz einen Spitzenplatz belegen kann. Damit dies so bleibt, müssen wir zusammenarbeiten. Die Fachhochschulen untereinander und zusammen mit den Hochschulen, im Kanton, auf nationaler Ebene – und auch über die Schweiz hinaus.

Die erfolgreiche Zusammen­arbeit zwischen den Zürcher Fach­hoch­schulen soll weiter ausgebaut werden.

Denn wir dürfen nicht vergessen, dass Hochschulen Forschung und Lehre nicht allein erfolgreich betreiben können. Der fehlende Anschluss an das internationale Wissenschafts- und Forschungsnetzwerk Horizon Europe ist für die Wettbewerbsfähigkeit nicht von Vorteil.

Wir müssen aber dem Tauziehen mit Brüssel nicht einfach tatenlos zusehen, sondern uns von der Vorstellung lösen, dass die Zusammenarbeit mit der EU die einzige Lösung ist. Jetzt heisst es in die Offensive gehen. Ich bin überzeugt, dass wir mit eigenem Handeln viel erreichen können. Denn nicht nur wir sind abhängig von der EU, die EU ist ebenso abhängig von uns. Unsere Hochschulen erbringen für die europäischen Partner wertvolle Leistungen. Sie sind über Europa hinaus vernetzt und verfügen über spezifische Kompetenzen, die bestimmte Forschungsprojekte für europäische Hochschulen erst möglich machen.

Auch beim digitalen Wandel gilt es, den Anschluss nicht zu verpassen. Die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH) leistet einen wichtigen Beitrag dazu und die Fortschritte sind beachtlich. 2022 konnte die Aufbauphase der DIZH erfolgreich abgeschlossen werden. Im Rahmen des Innovationsprogramms wurden weitere Ausschreibungen mit hohem Aktualitätsbezug und gleichzeitig langfristiger Ausrichtung umgesetzt.

Dass die DIZH nah an der Gesellschaft forscht, zeigen diverse Projekte zum Umgang mit Notsituationen. Im Kontext des Ukraine-Kriegs konnten schnell innovative Projekte unterstützt werden. Diese Erkenntnisse können auch für andere Notsituationen verwendet werden.

Damit Zürichs Gesellschaft, Wirtschaft und Staat den Anschluss an die Zukunft nicht verlieren, braucht es genügend Fachkräfte. Die Zürcher Fachhochschulen haben auch 2022 wesentlich zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beigetragen, sei es mit der Ausbildung zusätzlicher Lehrerinnen und Lehrer oder mit zusätzlichen Absolventinnen und Absolventen im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) und im Bereich Gesundheit.

Damit wird klar: Die Zürcher Fachhochschulen haben auch 2022 ihren Beitrag für die Wissenschaft und Gesellschaft leisten können – und werden dies in Zukunft zu dritt gemeinsam leisten. Dafür und für ihren grossen Einsatz danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich!

Dr. Silvia Steiner
Regierungsrätin und Präsidentin des Fachhochschulrats