Vorwort
Rektor
Das Jahr 2022 stellte die Pädagogische Hochschule Zürich vor besondere Herausforderungen. Zu Jahresbeginn galt noch die vom Bundesrat vorgegebene Zertifikatspflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Ende Winter löste der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Fluchtbewegung aus, die viele, teils traumatisierte ukrainische Kinder und Jugendliche in unser Schulsystem brachte. Und im Frühling zeichnete sich im Kanton Zürich ein akuter Mangel an Lehrpersonen ab. Diese Ereignisse stellten ausserordentliche Herausforderungen nicht nur für das Bildungssystem, sondern für die gesamte Gesellschaft dar. Als Pädagogische Hochschule sahen wir uns verpflichtet, unsere Unterstützung anzubieten und Lösungen beizusteuern.
Pandemie: Die PH Zürich hat die Corona-Pandemie gut, jedoch nur mit beträchtlichen Anstrengungen überwunden. Es ist uns gelungen, den Betrieb der Hochschule aufrechtzuerhalten und unseren Studierenden und Weiterbildungsteilnehmenden die Abschlüsse zu ermöglichen. Das ist gerade in Zeiten des Lehrpersonenmangels von besonderer gesellschaftlicher Relevanz und zugleich von berufsbiographischer Bedeutung für unsere Absolventinnen und Absolventen.
Ukraine: Es ist uns direkt anschliessend an die Pandemie gelungen, Schulen, Schulleitungen und Lehrpersonen im Umgang mit den aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Unsere Angebote reichten von persönlichen Beratungen über Veranstaltungen an unserer Hochschule bis zu Materialien für den Unterricht.
Lehrpersonenmangel: Die PH Zürich unterstützt die Schulen seit vergangenem Sommer mit spezifischen Einführungs- und Beratungsangeboten für unterrichtende Personen ohne Lehrdiplom. In Kompaktkursen wurden diese Personen auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet, seither werden sie laufend mit Coachings unterstützt.
Als Pädagogische Hochschule sahen wir uns verpflichtet, unsere Unterstützung anzubieten und Lösungen beizusteuern.
Die genannten Unterstützungen entsprechen unseren strategischen Zielen, Bildung, Schule und Unterricht mitzugestalten und unsere Kooperationen zu stärken. Eine gute Zusammenarbeit und Koordination mit der Bildungsdirektion und ihren Ämtern waren und sind dabei zentral. Ich danke den zuständigen Behörden, allen Mitarbeitenden sowie unseren Studierenden und Weiterbildungsteilnehmenden, dank deren Engagement und Kooperation die genannten herausfordernden Situationen bewältigt werden konnten und weiterhin bewältigt werden können.
Im Berichtsjahr haben wir überdies unsere Angebote und Produkte weiterentwickelt – sowohl bei den Studiengängen als auch bei den Weiterbildungsangeboten. Unsere Forschungsprojekte haben wir zudem inhaltlich verstärkt auf das Berufsfeld fokussiert und national und international nochmals anschlussfähiger gemacht. Insgesamt sind die Entwicklungen in unseren Leistungsbereichen auf dem richtigen Weg; aus aktuellen Erhebungen wissen wir nämlich, dass ein Grossteil unserer Abgängerinnen und Abgänger direkt nach dem Studium in den Lehrberuf einsteigt, meistens mit richtig hohen Stellenpensen. Und: Nahezu alle unserer Absolventinnen und Absolventen sind fünf Jahre nach Studienabschluss an einer Schule tätig. Der gleiche Befund lässt sich schweizweit feststellen. Es gibt also keine allgemeine Flucht aus dem Beruf, wie immer wieder behauptet und verbreitet wird.
Im vorliegenden Jahresbericht zeigen wir eine Auswahl unserer wichtigsten Leistungen und Aktivitäten im vergangenen Jahr. Wir tun dies mit einem neuen Auftritt: Erstmals veröffentlichen wir unseren Jahresbericht in digitaler und – wie ich meine – attraktiver Form. Zugleich ermöglichen wir durch integrierte Übersichten eine rasche und vollständige Information für die Behörden. Wir werden diese neue Form des Jahresberichts, die hoffentlich gut aufgenommen wird, von Jahr zu Jahr optimieren.