Vorwort
Fachhochschulrat
Schule ohne Lehrerinnen und Lehrer ist nicht vorstellbar – ebenso wenig wie Lehrerinnen und Lehrer ohne Aus- und Weiterbildung. Die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit um den Mangel an Lehrpersonen erreicht inzwischen regelmässig zwischen Mai und August ihren Höhepunkt und mindestens in einer Hinsicht scheint Einigkeit zu bestehen: Die Schule braucht Lehrerinnen und Lehrer – und besser solche mit einer guten als mit keiner oder einer kurzen Ausbildung. Die Gründe für den scheinbar ewig andauernden Mangel an Lehrpersonen sind vielfältig. Unter anderem gehen die Lehrerinnen und Lehrer, die damals mit Pink Floyd «We don’t need no education!» gesungen haben – und trotzdem den Lehrberuf gewählt haben –, in Pension. Auch sind die Perspektiven in anderen Bereichen des Arbeitsmarktes schon seit einiger Zeit so gut, dass der «sichere Lehrberuf» hier im Vergleich an Attraktivität verloren hat.
Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) hat darauf in den letzten Jahren immer wieder mit neuen Massnahmen und Studienangeboten reagiert. Unter anderem dies dokumentiert der vorliegende Jahresbericht 2023. Als Professionshochschule bleibt die PHZH Garantin dafür, dass auch in Zukunft gut ausgebildetes und während der Berufslaufbahn sinnvoll durch Weiterbildung und Beratung unterstütztes Personal für die Schulen zur Verfügung steht.
Die Schule braucht Lehrerinnen und Lehrer – und besser solche mit einer guten als mit keiner oder einer kurzen Ausbildung.
Dabei zeigt sich, dass der Fachkräftemangel beim Lehrpersonal nur eine der Herausforderungen für die PHZH ist. Die Wachstumsstrategie der PHZH hat Folgen: für das Personal, für die Infrastruktur, für die Kosten. Mehr Studierende benötigen mehr Räume und mehr Personal erzeugt mehr Kosten – Herausforderungen, die in einer Situation enger werdender öffentlicher Finanzen zu bewältigen sind.
Parallel dazu ist 2023 ein grösserer Wechsel in der Hochschulleitung eingeleitet worden: Der bisherige Verwaltungsdirektor, Prof. Dr. Daniel Peter, hat die PHZH verlassen und der Fachhochschulrat hat Steve Jürkel auf Anfang 2024 zu seinem Nachfolger ernannt. Zwei weitere Personalwechsel in der Führungsspitze stehen an. Eine Findungskommission ist im Begriff, die Nachfolge für die bisherige Prorektorin Weiterbildung und Dienstleistungen, Prof. Dr. Hanja Hansen, zu regeln, die auf 1. April 2024 von ihrer bisherigen Funktion zurücktreten und innerhalb der PHZH neue Aufgaben übernehmen wird. Andererseits steht im Frühling 2025 die Pensionierung des Rektors, Prof. Dr. Heinz Rhyn, bevor. Der Fachhochschulrat hat zur Regelung seiner Nachfolge ebenfalls eine Findungskommission eingesetzt.
Die grösste Herausforderung einer Pädagogischen Hochschule als Professionshochschule bleibt allerdings, immer und immer wieder und trotz aller andern Herausforderungen eine qualitativ hochstehende Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten und diese sinnvoll mit Forschung zu verbinden. Diese qualitative Herausforderung ist durchaus eine auch quantitative, weil im Kanton Zürich heute mehr Lehrpersonen ausbildet werden als je zuvor. Qualitativ-inhaltlich muss diese Aus- und Weiterbildung gleichzeitig berufspraktisch orientiert und wissenschaftlich fundiert sein. Dies erfordert die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligter – in Zukunft wohl noch mehr als bisher.