Jahresbericht
Highlights, Projekte, Events
Leistungsberichte
Schule im Wandel
Ein Forschungsprojekt mit einer Befragung von Kindern zur Corona-Pandemie, neue Lernformen für Schulen im Bereich der Digitalisierung und Umsetzung einer Reform auf der Sekundarstufe II – dies sind drei von einer Reihe weiterer Themen, bei denen die PH Zürich das Schulfeld im Umgang mit anstehenden Neuerungen und Herausforderungen unterstützt und praxisnahe Ideen vermittelt hat.
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«Unter ‹Making› versteht man ein digitales Basteln, Erforschen und Tüfteln.»
KV-Reform – konsequent für den Berufsalltag ausbilden
«Mit der KV-Reform wird die Ausbildung der rund 14’000 Jugendlichen, die jährlich eine KV-Lehre abschliessen, gänzlich neu ausgerichtet. Das Berufsbildungsgesetz verlangt einen kompetenzorientierten Unterricht, die laufende Reform soll dies bis im Sommer 2023 implementieren. Der Fokus liegt nicht mehr auf den Fachinhalten, sondern auf der Perspektive der Lernenden in der Praxis – sprich auf der konkreten Arbeitssituation im Berufsalltag. Davon werden die Lehrbetriebe profitieren, aber auch die Lernenden, da sie die Lerninhalte klarer verwerten können. Die PH Zürich hat den Auftrag, die Berufsfachschullehrpersonen in diesem Ansatz zu schulen. Die Umsetzung eines interdisziplinären Lernarrangements stellt sie vor bedeutsame Herausforderungen.
Unser Projektteam startete 2022 mit der Umsetzung. Bis zum kommenden Sommer werden über 500 Lehrpersonen im Kanton Zürich ihre mehrtägige Weiterbildung an der PH Zürich abgeschlossen haben. Schweizweit sind davon mehr als 4000 Lehrpersonen betroffen, ein Unterfangen, das von der Grössenordnung her in der Berufsbildung einzigartig ist. Letztlich sind im Rahmen der KV-Reform aber nicht nur die Berufsschullehrpersonen gefordert. Soll die Umsetzung glücken, müssen Schulentwicklungsprozesse angestossen werden. Neu sind Teamleitende und das gemeinsame Entwickeln von fachübergreifenden Lernsituationen gefragt. Dies sind grundlegende Veränderungen, die Zeit und Geduld brauchen.»
Professionalisierung
Die Professionalisierung und damit die Vermittlung von spezialisiertem Wissen an Lehrpersonen und Studierende entwickelt sich laufend weiter. Die PH Zürich hat im Berichtsjahr unter anderem beim spielerischen Lernen im Zyklus 1, bei den Fachdidaktik-Masterstudiengängen sowie im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Akzente gesetzt.
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«Unser Projekt fokussiert auf das Spiel als zentrale Lernform in der kindlichen Entwicklung.»
Master Fachdidaktik – Nachwuchs für die Vermittlungswissenschaften
«Durch die Tertiarisierung des Lehrberufs besteht Handlungsbedarf zur Qualifikation von Lehrenden und Forschenden in den Vermittlungswissenschaften an den Pädagogischen Hochschulen. Das Ziel der Masterstudiengänge Fachdidaktik an der PH Zürich ist es entsprechend, den Nachwuchs für die Pädagogischen Hochschulen auszubilden. Unsere Abteilung hat seit über zehn Jahren Erfahrung mit den Studiengängen Fachdidaktik Naturwissenschaften, Deutsch und Mathematik. Der 2018 erstmals durchgeführte Studiengang Fachdidaktik Künste stellte uns aber vor neue Herausforderungen. So waren die Studienplätze der ersten beiden Durchgänge zwar äusserst gut besetzt, es waren aber auch Studierende dabei, die entweder ausschliesslich über eine künstlerische oder über eine pädagogische Vorbildung verfügten. Beide Zugangsstränge sind jedoch wichtige Voraussetzungen für eine Tätigkeit an einer pädagogischen Hochschule.
Unterdessen konnten wir den Studiengang Fachdidaktik Künste – eine Kooperation mit der ZHdK – überarbeiten und im Herbst 2022 erfolgreich mit 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den neuen Studienjahrgang starten. Die Studierenden erfüllen nun das Wunschprofil klarer, die meisten sind ausgebildete Lehrpersonen und verfügen über eine Qualifikation in Kunst. Aktuell sind wir an der Umsetzung des nächsten Masterstudiengangs: Im Herbst 2024 kann Fachdidaktik Ethik, Religionen, Gemeinschaft erstmals durchgeführt werden. Durch die Vorgabe des Fachs Ethik, Religionen, Gemeinschaft im Lehrplan 21 reagiert die PH Zürich auf die Nachfrage nach qualifizierten Dozierenden.»
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Berufsfeld
Studierende, Lehrpersonen, Schulleitende – sie gehören zu den wichtigsten Ansprechgruppen und die Schule damit zu einem der bedeutendsten Partner der PH Zürich. Eine Studentin, ein Berufseinsteiger und eine Schulleiterin blicken zurück und erzählen von ihren Erfahrungen in einem ereignisreichen Jahr.
Im Beruf angekommen
«Als Lehrperson bin ich permanent gefordert, während ich die Lernumgebung für meine Jugendlichen orchestriere. Mit Freude befähige ich sie, sich ihren Raum zu nehmen. Die neun Knaben und fünf Mädchen in meiner Sek B haben alle ihren Rucksack zu tragen und ich begleite sie während einem wichtigen Abschnitt ihres Erwachsenwerdens. Im Sommer 2021 bin ich als Klassenlehrer mit einer 1. Sek an der Oberstufe Wädenswil gestartet. Nun steht für meine Schülerinnen und Schüler bereits die Berufliche Orientierung im Vordergrund. Es ist spannend zu sehen, wie sie beim Schnuppern ihre Qualitäten zeigen, überfachliche Kompetenzen erhalten einen neuen Stellenwert. Ich habe alle in den Betrieben besucht, um präsent zu sein. Denn sie brauchen noch viel Unterstützung. Die Beziehungsarbeit liegt mir sehr, 2022 bin ich wirklich in meinem Beruf angekommen.
Ich habe nicht den klassischen Werdegang in den Lehrberuf. Nach einer kaufmännischen Ausbildung auf einem Notariat und Führungserfahrung im Militär bin ich über die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene an die PH Zürich gekommen. Bereits während meines Studiums habe ich als Fachlehrer an der Oberstufe Wädenswil gearbeitet. Wir sind mit Lernlandschaften organisiert, die Jugendlichen verbringen ihre Zeit zu einem Drittel in den Inputräumen und zu einem Drittel in den Lernlandschaften, wo alle ihren Arbeitsplatz haben. Die restlichen Stunden werden die Schülerinnen und Schüler sportlich gefordert und verbessern ihre Fertigkeiten in textilem und bildnerischem Gestalten oder Wirtschaft, Arbeit, Haushalt.»
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«Ich schätze am Lehrberuf, dass ich immer präsent sein muss, jeder Tag neu ist und ich meine Vielseitigkeit ausleben kann.»